Geschichtliches
Die Bergstadt Johanngeorgenstadt wurde im Jahr 1654 von glaubenstreuen Protestanten gegründet,
die in Zeiten der Gegenreformation ihre böhmische Heimat verlassen hatten.
Die meisten der Gründer von Johanngeorgenstadt kamen aus der nur 6 km entfernten Bergstatt Platten
(heute Horni Blatna in der Tschechischen Republik).
Daten zur Stadtgeschichte
- 23.02.1654 Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen erlaubt Gründung dieser Stadt
- 15.04.1657 Einweihung der Kirche
- 1658 erste Silberfunde in dieser Gegend
- 1710 – 1720 Höhepunkt des Silberbergbaus – ca. 1000 Bergleute arbeiten hier
- 1771/72 Hungersnot – etwa 650 Menschen fallen der Hungersnot zum Opfer
- 1828 erstes Eisenblechwalzwerk in Sachsen wird in Wittigsthal (heute ein Ortsteil von Johanngeorgenstadt) errichtet
- 1860 Beginn der Leder-Handschuhfabrikation
- 19.08.1867 Stadtbrand vernichtet mehr als 80% der Wohnhäuser und alle öffentlichen Gebäude
- 1867-1872 Wiederaufbau der Stadt nach dem Stadtbrand
- 27.08.1872 Einweihung der neuerbauten Kirche
- 1883 Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke nach Schwarzenberg
- um 1900 Beginn von Fremdenverkehr und Wintersport
- 1929 Einweihung der ersten deutschen Großsprungschanze in Johanngeorgenstadt
- 1946-1958 durch die SAG/SDAG Wismut – Einwohnerzahl steigt von 6.500 auf über 40.000
- 1952 – 1956 Stadtteil Neustadt wird errichtet
- 1954 – 1960 Abriss der fast gesamten Altstadt – die Bewohner ziehen in die Neustadt
Daten zur Kirchengeschichte
- 10.05.1655 Grundsteinlegung für Kirchenbau
- 15.02.1657 Einweihung der Kirche – erbaut nach dem Vorbild der Kirche in Platten
- 1687-1715 Bau des Kirchturmes
- 19.08.1867 Stadtbrand vernichtet Kirche, nur Teile des Turmes und die Grundmauer bleiben erhalten
- 1867-1872 Wiederaufbau der Kirche
- 01.05.1872 Weihe der neuen Glocken: Große Glocke 2000 kg, Mittlere Glocke 1.125 kg, Taufglocke 600 kg, Bergglocke 175 kg
- Orgel erbaut von Firma Urban Kreutzbach & Söhne, Borna
- Altaraufsatz und Kanzel von Holzbildhauer Kießling, Aue
- Altarbild „Erscheinung des Engels vor den 3 Frauen am leeren Grab“ geschaffen von Johann Carl Roesler (Dresden) um 1800
- 1899 Einbau der Buntglasfenster im Altarraum
- 1902 Einbau der Buntglasfenster im Kirchenschiff
- 1903 Installation der Gasbeleuchtung
- um 1905 Einbau des Schwibbogens im Chorraum
- 1919/20 Einbau der Zentralheizung
- 1926 Installation der elektrischen Beleuchtung
- 1926 Beginn der Innenausmalung der Kirche
- 1936 Einbau der elektrischen Läuteanlage
- 1956 behördliche Schließung der Kirche aufgrund befürchteter Bergbauschäden im Zusammenhang mit dem Uranabbau der SAG/SDAG Wismut
- 1960 Wiederöffnung der Kirche (nach Abklingen der bergbaubedingten Deformationsprozesse)
- 1988-1992 Renovierung des Kirchturmes
- seit 2003 Sanierung der gesamten Kirche innen und außen:
Sicherung der Standfestigkeit; Putzarbeiten außen und innen; Malerarbeiten außen und innen; Restaurierung der Wandbilder im Kirchenschiff sowie teilweise im Altarraum;
Holzschutzmaßnahmen im Altarraum; restauratorische Sicherung und Reinigung des Altarbildes;
Restaurierung der Bleiglasfenster im Altarraum - 2008 Wiedereinweihung der neu sanierten Kreutzbach-Orgel
- 2009 Sanierung des Kirchturmes außen: teilweise neu geputzt und Malerarbeiten